Tarifnachrichten

MEHR GELD: 7 % FÜR 12 MONATE SIND DRIN!

24.06.2024 | Die IG Metall Mitte fordert in der anstehenden Tarifbewegung für die rund 400.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie 7 Prozent mehr Geld. Das haben die Tarifkommissionen für die Mittelgruppe (Hessen, Rheinland – Pfalz, Saarland) und Thüringen am vergangenen Freitag, 24 Juni einstimmig beschlossen. Am 9. Juli entscheidet der IG Metall Vorstand abschließend über die Forderung. Nach den Sommerferien geht’s in die heiße Phase! Das anhaltend hohe Preisniveau belastet die Beschäftigten weiterhin deutlich.

Hohe Mieten, hohe Lebenshaltungskosten und hohe Energiepreise reißen ein immer größer werdendes Loch in Haushaltskasse der Mitglieder der IG Metall. Auszubildende und dual Studierende sind von den gestiegenen Lebenshaltungskosten besonders stark betroffen. Deshalb will die IG Metall eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen durchsetzen. Bei einer Laufzeit von 12 Monaten fordern die Tarifkommissionen für die Metall- und Elektroindustrie in Mitte 170 Euro je Ausbildungsjahr.

Mehr Zeit: Arbeitszeiten, die zum Leben passen!

Die tarifliche Freistellungszeit stellt eine Wahloption dar, die bei den Beschäftigten, beispielweise für die Pflege von Angehörigen oder Kindern, von großer Bedeutung ist. Die seit 2019 durchgesetzte Freistellungszeit will die IG Metall verbreitern und den Zugang erleichtern.

Mehr Gerechtigkeit: Soziale Komponente!

Einig waren sich die Tarifkommissionsmitglieder auch darüber, dass aufgrund der stark gestiegen Preise die Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen besonders belastet seien. Insofern sprachen sich viele Mitglieder der Tarifkommissionen dafür aus, dass das Tarifergebnis eine soziale Komponente enthalten sollte zur Besserstellung dieser Beschäftigtengruppe. Am 9. Juli erfolgt durch den IG Metall-Vorstand der finale Forderungsbeschluss. Die erste Verhandlung mit den Arbeitgebern in Thüringen ist am 12. September, am 13. September verhandelt die IG Metall mit den Arbeitgebern der Mittelgruppe. Am 28.10., 24:00 Uhr, endet die Friedenspflicht, danach sind Warnstreiks möglich.

Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall Mitte und Verhandlungsführer:

„Tarifrunde wird kein Spaziergang!

Der jetzt beschlossenen Tarifforderung sind intensive Debatten in den Betrieben vorausgegangen. Zudem wurden bei der Forderungsaufstellung die Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung berücksichtigt. Das Ergebnis ist eindeutig: Die Beschäftigten benötigen mehr Geld, um die gestiegenen Kosten auszugleichen. Die IG Metall hat die wirtschaftliche Situation der Betriebe und der Beschäftigten sehr genau analysiert. Dennoch fordern einige Arbeitgeber reflexhaft eine Nullrunde. Dass sind keine guten Voraussetzungen für eine kompakte Tarifrunde. Ich bin mir aber sicher, dass die Belegschaft kämpfen werden, wenn es nötig ist.“

DIE FORDERUNG FÜR 12 MONATE:

  • 7 Prozent mehr Geld
  • Überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro je Ausbildungsjahr
  • Gespräche über soziale Komponente und Zeitsouveränität

Von: sos

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